jerusalem. we are. light.

Ari chrudina veröffentlicht 3 Jahrs vor, 2 Antworten
danke. euch allen. vorgestern habe ich meine abschluss- (oder sind es wohl eher anfangs-?) worte für diesen kreis geschrieben. gestern wurden sie durch die gemeinsame praxis nochmals mehr als stimmig verkörpert. danke. danja. - es war eine wunderbare reise. unerwartet. anders. aber genau so soll es sein. kommt mir vor. weg. von dem was wir - uns - erwarten. wie es sein soll. wie es zu sein hat. wie wir für uns glauben am besten eine erfahrung machen zu können. und uns festlegen darauf. und alles andere, was davon abweicht, vorbeiziehen lassen. weil es nicht in unser bild von „erfahrungs machen“ passt. und wir dadurch verpassen. was das leben selbst uns gerade lehren wollte. auf welchem weg auch immer. auch wenn es eben gerade nicht das praktizieren ist. mit kerzen und weihrauch. das atmen in stille. das einfach bei sich sein. sondern das in den sturm gehen. in die brandung. ins laute. ins unbequeme. ins triviale, gar nicht spirituelle. um dort das licht und die stille zu finden. in uns. allen. ich musste während der rauhnächte immer an eine zeile eines liedes denken, das schon lang verschwunden war. mich als kind aber fasziniert hat. und mein lieblingslied während des erstkommunionsunterrichts war. „rühr uns an mit deiner kraft.“ dabei habe ich mir immer vorgestellt wie gott aus einem flascherl etwas in uns hinein schüttet. und dann mit einem riesigen holzkochlöffel umrührt... ;) an mehr als diese zeile konnte ich mich nicht mehr erinnern... „Herr, wir bitten komm und segne uns. Lege auf uns deinen Frieden. Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft. In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszubreiten. In der Traurigkeit, mitten in dem Leid, lass uns deine Boten sein. In den Streit der Welt hast du uns gestellt, deinen Frieden zu verkünden, der nur dort beginnt, wo man, wie ein Kind, deinem Wort Vertrauen schenkt. In das Leid der Welt hast du uns gestellt, deine Liebe zu bezeugen. Lass uns Gutes tun und nicht eher ruhn, bis wir dich im Lichte sehn. Herr, wir bitten komm und segne uns. Lege auf uns deinen Frieden. Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft.“ hm. so ging das... ich bin dann kurz da gesessen. und hab mir gedacht: wow... ja. rühr uns an mit deiner kraft... denn genau darum gehts. in der stille, auf der matte, mit kerze und weihrauch ist es einfach. einzutauchen. sich die erleuchtung zurecht zu biegen. dahin wo man sie gern hätte. wo man glaubt dass man sie findet. was man meint was spirituelle praxis ist. zu sein hat. diese rauhnachtsreise hat mir, sehr eindrücklich, gezeigt, dass das, was mein geist sich vorstellt mehr als einmal nicht das war, wie das leben vorhatte mir die jeweilige tageslektion zu vermitteln. nämlich nicht durch das geplante ritual und das anhören der jeweiligen audiobotschaft in \"kuscheliger\" atmosphäre. sondern dadurch dadurch, dass sich genau das oft nicht bewerkstelligen ließ. hier kam dann mein „die lichter ausblasen“, hier ging ich dann in den kampf, in den widerstand. mit sätzen wie: ja, die zeit für seine praxis muss man sich halt einfach nehmen. wenn du sie dir nicht nimmst, dann ist es dir wohl nicht wichtig. wenn du keine zeit hast eine halbe stunde zu meditieren, dann meditiere eine ganze. lass den alltag alltag sein und konzentrier dich auf deine rauhnachtserfahrung. jetzt. komm, los, es wird schon dunkel.... und nach einigen „trotzigen“ tagen, an denen ich meine vorstellung durchgezogen habe auch wenn die umstände andere gewesen wären und das praktizieren sich ziemlich \"hohl\" anfühlte kam dann die erkenntnis dass die bisherige spirituelle praxis in zukunft „nur“ mehr das training für die wirkliche spirituelle praxis sein wird. so wie man ins fitness studio geht um einen triathlon zu absolvieren. das ganz gewöhnliche, stinknormale, tägliche, leben, das ist die neue praxis. den alltag zur matte machen. das tägliche tun zum praktizieren. das banale zum wunder. das einkaufen gehen zum lehrstück. das telefonat mit dem kollegen zur offenbarung. dem leben die wunder zugestehen, die es bereit ist, zu geben. und nicht ihnen den weg zu verstellen, dadurch dass man glaubt zu wissen wie es zu laufen hat. rühr uns an mit deiner kraft. das wünsche ich uns allen. fürs neue jahr. und weit darüber hinaus. 🙏

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… oh ari! wie wundervoll, deine erinnerung an ein lied von kindesbeinen. die bilder die wir damals hatten sind oft soviel „wahrer“ als jene, die wir uns als erwachsene machen. die spiritualität ist das trivialste oder sie ist gar nichts. ist sie nicht in jedem moment, dann ist sie nirgendwo. und dann reicht der kochlöffel gottes nicht zu uns herab. keine chance 😉
danke für diese bereicherung, uns an deinen erfahrungen teilhaben zu lassen! auf bald 🙏💙🕊 danja

wie grossartig ist das. „der kochlöffel gottes“. ich dank dir für diese wortschöpfung die mich ab sofort durch meinen alltag begleiten wird. nicht nur weil sie mir jedes mal ein inneres lachen verursacht wenn ich daran denke – „der kochlöffel gottes“ – die insignie der neuen zeit 😉 – sondern auch weil es, gerade für das „dagegen“ eine wunderbar hilfreiche vorstellung ist. wenn gott grad deinen „pot stirred“ kannst du nicht gegen irgendwas sein. fest. verbissen und im widerstand. da vermischt sich was von aussen kommt. mit dem was innen ist. kommt in bewegung, mischt sich, dreht sich. und kann fliessen. stir it up, little darling. grossartig, danja. danke!

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